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CDU Hornberg startet Mitgliederoffensive
Bei der Jahreshauptversammlung der Hornberg CDU stellte der Vorsitzende des Stadtverbandes Erich Fuhrer gleich die dringlichste Aufgabe in den Vordergrund: Neue Kräfte werden gebraucht.
Mit der Wahl und Vorstellung Uwe Fallers als neuen Mitgliederbeauftragten – er dürfte vielen bereits als Zunftmeister der Hornberger Narrenzunft bekannt sein – wurde die Dringlichkeit dieses Themas direkt unterstrichen. Das Amt wurde erstmals vergeben. Fallers Aufgabe ist dabei nicht nur die Neumitgliederwerbung, sondern auch deren Betreuung als fach- und schkundiger Ansprechpartner.
Der Mitgliederschwund habe auch die Hornberger CDU getroffen, sagte Fuhrer. „Wir müssen an der Basis momentan ein stark abnehmendes Interesse zur Kenntnis nehmen. Dabei sind die Parteien die Basis der Demokratie“, betonte er. Für den Ortsverband selbst konnte der Vorsitzende allerdings auch Positives vermelden. Durch zwei Neueintritte konnte man den Stand von 40 Mitgliedern halten. Die Neumitglieder sind Erwin Aberle aus Hornberg und Tobias Müller. Letztererwohnt zwar nicht hier, arbeitet aber bei Duravit und möchte sich in der Hornberger CDU künftig einbringen.
Bericht aus dem Gemeinderat
Weiter ging’s mit einem Rückblick. Die Schwerpunkte der Hornberger CDU in den vergangenen beiden Jahren lagen neben der Lokalpolitik bei der Verabschiedung des ehemaligen Ministers und Landtagsabgeordneten Helmut Rau, der Benennung von Thorsten Frei als Bundestagsabgeordneten sowie bei etlichen Veranstaltungen zur Landtagswahl im März 2016 und zur Bundestagswahl 2017. Vize-Vorstand und Stadtrat Michael Tischer berichtete anschließend aus dem Gemeinderat von altbekannten Themen. Man freue sich über die Tagespflege, die bald in Hornberg möglich sein soll. Doch es gebe auch viele Probleme wie etwa den Breitbandausbau oder der schlechte Zustand der Straßen. Auch die Bedenken für die im Raum stehenden zwei Millionen Euro für die Stadthallensanierung sprach Tischer an. „Wir haben Sorge, dass die Summe am Ende noch höher ausfallen könnte.“
Beim Thema Breitbandausbau setzten auch die Ausführungen der CDU-Landtagsabgeordneten Marion Gentges an, die zur Jahreshauptversammlung gekommen war. Die Politiker in Berlin und Stuttgart sähen dieses Problem ebenfalls als vorrangige Aufgabe an, sagte sie. Da aber die privaten Netzbetreiber das Sagen hätten, könne die Politik nur finanziell unterstützend sowie mit ständigem „Plagen“ behilflich sein. „Melden Sie mir Funklöcher, die Sie entdeckt haben, ich werde dann entsprechend vorstellig werden“, rief sie die Anwesenden auf und nahm dann auch noch zur aktuellen Bundespolitik Stellung. Sie sei nach dem Scheitern von Jamaika sehr zuversichtlich, dass die Große Koalition eine gut funktionierende Regierung für die nächsten vier Jahre bilden werde.
Gar nicht zufriedenstellend sieht Gentges jedoch die derzeitige Situation in Stuttgart. Obwohl man schon seit einem ganzen Jahr das Thema der Wahlrechtsreform hinsichtlich des Frauenanteils ausdiskutiert und sich weitgehend geeinigt habe, erscheine dieses jetzt plötzlich auf den Titelseiten der Presse und im Fernsehen. Man werde sich aber auf einen gemeinsamen Nenner einigen. „Daran wird die Koalition mit den Grünen keinesfalls gefährdet“, sagte sie.
“Das läuft alles viel zu zäh”
In der anschließenden Diskussion mahnte Reichenbachs Ortsvorsteher Gottfried Bühler mehr Geld für die Straßen an – und dass es in Sachen flächendeckender Mobilfunkversorgung und Digitalisierung zügiger gehen müsse, um der Landflucht entgegenwirken zu können. „Das läuft alles viel zu zäh“, sagte Bühler und bezeichnete es als „einen großen handwerklichen Fehler“, dass sich die Politik dies aus der Hand nehmen ließ.
Bei den Vorstandwahlen gab es kleine Veränderungen. Während der Vorstand mit dem Vorsitzenden Erich Fuhrer, Vize Michael Tischer, Kassier Joachim Hurst und Schriftführerin Dunja Herrmann im Amt bleibt, wurde bei der Gruppe Beisitzer Wolfgang Horn verabschiedet. Sein Amt übernimmt Tobias Müller. Die weiteren Beisitzer: Thomas Stammel, Bernhard Dold und Otto Effinger.
Foto: Fred Becker / Schwarzwälder Bote